Wertimagination
Unsere Seele spricht in Bildern und Symbolen zu uns. Das können wir nachts im Traum erleben, aber auch tagsüber, wenn wir uns bewusst der inneren Bilderwelt öffnen, also imaginieren. Jeder Mensch verfügt über ein Potential an stabilisierenden Ressourcen und heilsamen Kräften, die ihn dabei unterstützen, seinen Lebensweg zu gehen und Krisen zu bewältigen. Durch seelische Verletzungen und dauerhafte Überforderung kann der Zugang zu diesen Kraftfeldern verschüttet sein.
Mit Hilfe von Imaginationen kann der Weg zu den eigenen heilsamen Kräften wieder eröffnet werden, in dem sie in Bildern Gestalt gewinnen und dadurch emotional erlebbar werden. Auf diese Weise können ganzheitliche Veränderungsprozesse angestoßen werden, die eine Bewältigung der Lebenskrise ermöglichen und neue Wege aufzeigen. Auch bei der Verarbeitung schwerer, körperlicher Erkrankungen können Imaginationen eine wertvolle Unterstützung sein. Betroffene können durch das Imaginieren Kontakt zu ihren eigenen Kraftquellen gewinnen und neue Perspektiven für ihr Leben trotz vielfältiger Einschränkungen entwickeln. Lebensfreude und Lebenssinn können so abseits der gesellschaftlich propagierten Lebensinhalte Leistung und Erfolg gefunden werden.
Die Wertimagination wurde von Uwe Böschemeyer auf der Grundlage der von dem Wiener Arzt und Psychotherapeuten Viktor E. Frankl begründeten Logotherapie und Existenzanalyse entwickelt. Nach Frankls Beobachtungen leiden viele Menschen unserer gegenwärtigen, modernen Gesellschaft unter einem Verlust an Sinnerleben sowie Gefühlen der Wertlosigkeit und inneren Leere. Viele psychische Störungen entwickeln sich aus diesem Mangel an Sinn heraus. Daher versuchte Frankl, seine Patienten darin zu unterstützen, über die Wiederentdeckung geistiger Werte wie Vertrauen, Mut und Freude einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Im Gespräch blieb der Zugang zu diesen Werten jedoch zu sehr auf die rationale Ebene beschränkt. Daher entwickelte Uwe Böschemeyer mit der Wertimagination ein Verfahren, durch das diese geistigen Kräfte emotional erfahrbar werden, in dem sie in Bildern erlebbar werden.